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Mittwoch, 19. Dezember 2018

Plastik, global und im Einzelnen

Mein eigener Plastikverzicht läuft einigermaßen. Ich mache meinen Joghurt selbst und erfreue mich daran, wie gut er wird und wie wenig Aufwand das ist. Der tollste Mann von allen unterstützt mich dabei indem er hübsche Marmeladengläser kauft, die dann zu Joghurtgläsern werden. Das Auge isst schließlich mit.

Parallel kriegt in Brüssel mal jemand den A....llerwertesten hoch und verbietet, was lange überfällig war. Einwegplastik. Also: Trinkhalme, Teller, Besteck, Luftballonstäbe, Rührstäbchen, Wattestäbchen und Verpackungen aus aufgeschäumtem Polystyrol.
Außerdem wird „oxo-abbaubares Plastik“ verboten, ein Material mit Metallbeimischung, das zum Beispiel für dünne Beutel und Verpackungen verwendet wird und im Müll in kleinste Mikroteilchen zerfällt. 

Was wird denn eigentlich aus dem Plastik, was zB Getränkesixpacks zusammenhält. Corona macht es vor, hat aber auch in Deutschland seine Sixpacks schon im Karton angeboten aber wie ist das mit den Einwegplastikflaschen, auf die in Deutschland im Moment 25 cent Pfand sind? Oder sollen die ganz aus dem Verkauf verschwinden?

Außerdem soll Wasser aus Plastikflaschen reduziert werden indem unter anderem mehr öffentliche Trinkbrunnen angeboten werden. Ich wundere mich da ein bisschen, denn in den meisten Städten habe ich Brunnen entdeckt, die Trinkfasser führten. Es ist halt nicht immer das moderne, sterile Teil mit großem Schild darüber, was auf das Trinkwasser hinweist. Manchmal ist es ein Brunnen, an dem man bisher nur die Augen erfreut hat und von dem man nicht erwartet, dass er Trinkwasser führt.
Für Stuttgart gibts hier eine Fotostrecke der Trinkwasserbrunnen und mindestens einer ist da gar nicht drauf: vor dem alten Schloss, am Taxistand steht eine eher unauffällige Säule mit Trinkwasser in bequem zu erreichender Höhe. Und unten gibts eine Aussparung, wo auch die Hunde draus trinken können. Auch für Berlin gibts eine Karte, auf der man den nächsten Trinkwasserbrunnen finden kann. Eigentlich muss man nur "Trinkwasser Brunnen [Stadt]" bei Google eingeben, schon findet man was man braucht.
Für all jene, die es modern brauchen gibts aber hier noch eine bundesweite Auflistung von öffentlichen Trinkwasserstellen samt Karte und wem das nicht genug ist, dem wird da auch eine App geboten.

Meines Wissens nach kann man überall dort Trinkwasser zapfen, wo KEIN Schild steht mit der Aufschrift "kein Trinkwasser" - ich kenne Leute, die sich ihre Wasserflaschen einfach am Waschbecken öffentlicher Toiletten auffüllen. 

Aber wo rein füllen? Einwegplastik hat zwar irgendwie jeder rumliegen aber das ist halt bäh, hält nicht lange und sollte auch nicht wiederbefüllt werden, sonst gelangen da doch Schadstoffe ins Wasser. Mehrwegplastik ist auch nicht viel besser.

Bleibt nur Glas. Flaschen mit Aludeckeln, wie wir sie aus Sprudelkästen kennen, haben den Nachteil, dass die Deckel sich ab und an leicht überdrehen lassen. Dann sind sie unbrauchbar. 
Aber im Augenblick gibts für überschaubares Geld Glasflaschen mit Ploppverschluss in den Supermärkten. Gut, sie sind noch mit Glühwein gefüllt aber das sollte ja kein Problem sein, oder? 

Unterwegs finde ich Glas unpraktisch, vielerorts sind Glasflaschen ja sogar verboten. Da gibts dann Alu (aber achtung, die Beschichtung innen muss durchgehend sein und darf nicht beschädigt sein) oder Edelstahl. Da schleiche ich jetzt noch eine Weile drumherum, denn ich finde sie schön aber teuer. 

Ich begrüße, dass der Schritt in Richtung Nachhaltigkeit geht. Ich begrüße, dass die Menschen wieder ein bisschen mehr selbst denken müssen, dass sie nicht ohne nachzudenken einfach zu den Feuchttüchern greifen um ihrem Kinde den Hintern abzuputzen sondern dass sie wieder mehr zu Waschlappen greifen werden. Ich finde den Schritt zurück in eine Recyclingkultur, wie wir sie noch vor 100 Jahren hatten, sinnvoll. Damals hat man nicht halb so viel weg geworfen, man hat viel viel mehr wieder verwendet und weiter verarbeitet und da sollten wir wieder hin. Zu Materialien, die man oft verwenden kann ohne die Umwelt zu belasten. Natürlich ist es toll, wenn man einfach irgendwas nehmen und benutzen kann ohne nachzudenken. Es erleichtert die Arbeit ungemein. Aber was ist der Preis? 

Und wehe mir kommt jetzt einer mit "aber ich wohne nicht am Meer, mein Müll gelangt da nicht hin...
Wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat, der darf jetzt noch die Rede der 15jährigen Greta Thunberg bei der Klimakonferenz ansehen, hier gibts auch deutsche Untertitel:
Man nehme sich bitte auch die 20 Minuten Zeit und sehe das Video, was Youtube direkt in den Anschluss gepackt hat mit einer Pressekonferenz, bei der Greta Thunberg zu Gast ist. Es ist nicht nur sehenswert sondern es regt zum Nach- und Umdenken an. Und das müssen wir, dringend.

Wir können gerne hier in den Kommentaren diskutieren, was jeder Einzelne von uns tun kann. Jeder hat Möglichkeiten etwas zu verändern und wenn es nur eine kleine Sache ist. Auch ich und ich freue mich, wenn mir jemand Dinge zeigt, die mir selbst noch nicht aufgefallen sind. 

Dienstag, 11. Dezember 2018

Von der Realität überholt

So ein Verwaltungsapparat ist langsam. Das wissen wir ja. Er muss auch dauernd mit Papier gefüttert werden und ist damit ökologisch betrachtet mindestens genauso schädlich wie ein Dieselmotor.

Aber dass ein Verwaltungsapparat so langsam und sperrig ist, hätte ich nicht gedacht.

Die Technik überrollt uns, entwickelt sich viel, VIEL schneller weiter als wir Paragraphen und Regeln aufstellen können und ja, es braucht Regeln für das ein oder andere. Aber vielleicht sollten wir die bestehenden Regeln einfach auf Elektrokleinfahrzeuge ausweiten, statt das Rad komplett neu zu erfinden? Vielleicht sollten wir die bestehenden Regeln nicht an Antriebsarten binden.

Wieso gibts nicht in den Städten einzelne Spuren? Also eine Autospur, für alles was 50km/h fahren darf, dann eine Spur für Radfahrer und alle, die 25 oder 30 km/h schaffen und einen Fußweg für Fußgänger und alle, die in Gehgeschwindigkeit unterwegs sind?
Kinder, und alle die nicht auf dem Gehweg unterwegs sind, unterliegen der Anschnall- und/oder Helmpflicht. Auf der Kleinfahrzeugspur gelten dann die gleiche Verkehrs- und Überholregeln wie für PKW: Mindestabstand muss eingehalten werden, ansonsten fährt man halt langsamer. Kennzeichen sollten alle Fahrer ab Strafmündigkeit bekommen, auch Radfahrer. Dann hört vielleicht das Rowdietum von Radfahrern mal auf. (ich bin selbst auch Radfahrerin und ich weiß, wie sehr sich auch Autofahrer anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber daneben benehmen, das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass man als Radfahrer alle Regeln missachten darf nur weil manche Autofahrer rücksichtslos sind.)
Alles was in eine Tüte passt oder die Größe eines Tretrollers hat, darf mit in Bus und Bahn, alles was so groß ist wie ein Fahrrad, kostet halt ein Kinderticket oder fährt auf eigenen Rädern heim, dafür hat es die ja.

Das Leben verändert sich, die Menschen verändern sich, wir können nicht stehen bleiben in der Planung und Entwicklung der Städte.
Ja, die Straßenbreite ist limitiert durch die Häuserschluchten, das ist mir durchaus klar. Und es gibt Straßen, da ist das nicht so schön umsetzbar wie das Bild, was ich oben male, da müssen alle die gleiche Fahrbahn benutzen. Aber dort wo eh gebaut wird, da könnte man Nägel mit Köpfen machen, statt erst irgendwelche Gesetze und Verordnungen erlassen zu müssen damit in 2 Jahren wieder alles für teuer Geld umgebaut werden muss. Unsere Städte und Länder haben kein Geld für nix, sind teils hochverschuldet. Aber dann bleibt so viel Geld liegen weil man erst noch einen Behördenapparat in die Gänge setzen muss.
(ich erlebte einmal wie ein neues Baugebiet erschlossen wurde,
die angrenzende Straße dahin wurde komplett neu angelegt.
Sehr schön, mit in Kopfsteinpflaster eingefassten, neu gepflanzten Bäumen,
 Mittelinseln und allem drum und dran.
Keine 2 Monate später wurde die wunderschöne, neue Straße aufgerissen,
denn das vor 6 Monaten erschlossene Baugebiet musste ja noch mit Wasser und Gas versorgt werden.
2 Monate später fiel den Planern ein, dass sie ja auch Strom gebrauchen könnten in den Häusern,
die da demnächst gebaut werden sollen und - ihr ahnt es schon, es dauerte keine 3 Monate,
da wurde die inzwischen 2 mal geflickte aber keine 9 Monate alte Straße erneut aufgerissen für Telefonkabel.
All das auf dem gleichen 5 Metern.
Das hätte man deutlich schneller und mit deutlich weniger Aufwand deutlich günstiger machen können.
Aber ich hab ja keine Ahnung von sowas,
deswegen werden da Menschen sehr gut bezahlt,
die am Schreibtisch sitzen und sowas planen und in die Wege leiten...)

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Wenn man keine Ahnung hat...

...einfach mal die Fresse halten.

Und wenn man miteinander redet, wohlwollend, wertschätzend, dann kann man viele Missverständnisse vermeiden.



Dienstag, 4. Dezember 2018

Advent Advent...

Auf so vielen Seiten laufen nun Schnee-Scripte. Es schneit und schneit und ja, ist ja schön. Ich mag ja Schnee. Wirklich. Aber diese Scripte klauen mir die Kapazitäten. Plötzlich passiert etwas, was sonst nicht mal passiert wenn man 2 Stunden Film am Stück guckt: der Lüfter springt an. Das nervt.

Liebe Webseitenbetreiber, könntet ihr das bitte optional machen? Ein kleiner Schiebeschalter oben inner Ecke würde mir reichen, echt.

PS.: Schnee ist nur dann schön, wenn er draußen ist und dort die Welt verzaubert.

Donnerstag, 29. November 2018

5 by 5 rule und Orgakram

Aus aktuellem Anlass habe ich noch mal rausgesucht, was ich irgendwann mal bei Herrn Soulweepr in einem Screenshotfriday gesehen habe:


Bei der Gelegenheit stolperte ich über diesen Satz:


und finde, da ist viel wahres dran.

Ich nehme mir mal vor, jeden Abend 5 Minuten lang meinen Tag zu reflektieren und die (5) Dinge/Momente/Begebenheiten aufzuschreiben, die mich zum Lächeln gebracht haben, die mir gut getan haben.

.....
Mein Kalender sagt auch, dass das sinnvoll ist:
ich habe mir für 2019 einen weekview Kalender (nein, für den Link kriege ich leider nix - warum eigentlich nicht?) gegönnt. Der wurde mir von mehreren Anwender(innen) empfohlen nachdem ich geschildert habe, was ich brauche und wo meine organisatorischen Probleme liegen.

Die Macher dieses Kalenders haben auch solche Reflektionen "eingebaut"
So gibt es eine Doppelseite für den Jahresrückblick, in dem man aber gerne schon während des Jahres positive Erfahrungen und negative Erfahrungen (was lerne ich daraus?) in den verschiedenen Bereichen des Lebens aufschreiben kann/soll.

Nachdem ich auf zeit.de den Prof geschlagen haben in diesem Quiz, bin ich guter Dinge, dass ich meine to do's mit dem Kalender besser strukturiert und erledigt kriege, denn man hat sich Gedanken gemacht, größere Aufgaben in kleine Arbeitspakete zu unterteilen und die (zeitlich) so organisieren dass man nicht die Tage vor Deadlines total überlastet und dann nix mehr fertig kriegt.

Schauen wir mal, ob der Kalender hält, was ich mir verspreche.

Mittwoch, 28. November 2018

Step 1 - Joghurt selbstgemacht

Der Wille Plastik zu reduzieren ist ja fein, man muss halt auch aus seiner Komfortzone raus und was ändern. Da muss ich mir durchaus an die eigene Nase fassen.

Inzwischen gehe ich mit sehr offenen Augen durch die Wohnung und mein Leben und betrachte alles was ich in der Hand habe bewusst "schau, schon wieder eine Verpackung, die verzichtbar gewesen wäre" denke ich dabei viel zu oft.

Allmorgendlich frühstücke ich ein obstlastiges Müsli mit Naturjoghurt. Laktosefrei.
Meine Erfahrungen mit einem Joghurtbereiter waren vor etlichen Jahren eher trüb. Ich habe es damals aufgeschrieben: das Ergebnis, obwohl nach Anleitung gemacht, war schleimig und fadenziehend.
Mir macht es nix, wenn der Joghurt flüssiger ist aber schleimig und fadenziehend ist halt nicht sonderlich appetitlich und so verkaufte ich den Joghurtbereiter auf dem Gebrauchtmarkt und schloss das Experiment ab.

Wird man älter, wird man mitnichten wunderlicher beim Essen aber man merkt, dass man auf das ein oder andere Bauchgrummeln verzichten kann, wenn man ein bisschen auf den Bauch hört. Bei mir war das mit Brot der Fall, was ich nicht gut als erste Mahlzeit des Tages vertrage. Also wurde es wieder Joghurt, mit Bananen drin, wahlweise noch einem anderen Obst, mit ungesüßtem Müsli oder Haferflocken und Chiasamen. Das schmeckt mir und bildet eine gute Basis.
So fielen über Monate etliche 500g-Plastikbecher Joghurt an, pro Woche 3-5 Becher mit Aludeckel und Plastikdeckel. Für je 59cent.
Gut, der Preis ist echt nicht hoch aber der Müll ist erheblich.

Also suchte ich nach Möglichkeiten, Joghurt selber zu machen und machte mir mal Gedanken die über die Anleitung eines Joghurtbereiters hinaus gehen.
So stand ich gestern am Herd, erhitzte etwas über einem Liter laktosefreie Milch (die mit 1,5% Fett) und als sie per Fingerprobe wärmer war als mein Körper, löffelte ich etwa 3 Esslöffel 3,5%-Joghurt hinein. Das verrührte ich eher länger als kürzer mit dem Schneebesen und füllte es dann in alte, saubere Marmeladengläser die ich vorher im Backofen vorgewärmt hatte. Der Backofen stand auf knapp unter 50 Grad und ich war mehr als unsicher, ob der nicht in Wahrheit höher heizt, man liest so einiges an Erfahrungsberichten im Netz.
Viele Hoffnungen machte ich mir eh nicht aufgrund der unterschiedlichen Fettgehalte und, die Erfahrungsberichte im Netz schwankten zwischen "toll gelungen" und "bäh" aber einen Versuch wars ja wert.
Die Deckel legte ich zwar auf aber ich schraubte die Gläser nicht fest zu und stellte die Gläser dann in den lauwarmen Ofen. Mit einem Holzlöffel hielt ich die Tür einen dünnen Spalt breit offen damit es nicht zu warm wird. Nach 3,5 Stunden schaltete ich den Ofen aus, nahm den Löffel raus und als ich 2 Stunden später heim kam, nahm ich die Gläser aus dem Ofen und ließ sie in der Küche auf Zimmertemperatur runter kühlen. Dann wanderten sie in den Kühlschrank und heute morgen gabs den ersten Versuch: der Joghurt ist besser als gekaufter, er ist stichfest. Das ist der gekaufte Laktosefreie nie. :-)
Om nom nom


So fällt der Müll für die Joghurtbecher schon mal weg. Ick freu mir!




Mittwoch, 21. November 2018

Was mich bewegt - Plastik

Seit über 10 Jahren möchte ich plastikfreier leben. Zumindest ist das der Zeitraum, wo ich mich bewusst dran erinnern kann, dass ich das will.
Mit der Zeit wurde meine Abneigung gegen Plastik immer größer und Pressemeldungen, wie das Mikroplastik im Stuhl des Menschen gefunden wurde oder dass wiedermal ein Wal mit vielen Kilo Plastik im Bauch angeschwemmt wurde, triggern das natürlich.

Ich bin den Medien dankbar, dass sie die Aufmerksamkeit drauf lenken und teils sogar Sondersendungen produzieren dazu.

In den letzten Tagen gehe ich bewusst mit offenen Augen durch die Wohnung und schaue, wo überall Plastik ist:

Schauen wir uns um:
der Schlüssel in meiner Hand ist aus Metall, ebenso der Schlüsselanhänger.
Die Schuhe sind aus "waterproofleder" mit "active-X-Futter"
Jacke - Kunstfasern.
Schal/Halstuch - teils teils
Hose - 85% Baumwolle, 15% Polyester
Unterwäsche - Polyzeugs, also auch Plastik, meine Socken haben immerhin einen recht großen Baumwollanteil

erstes Kleidungsfazit: Die Kunstfasern bieten ein mehr an Komfort, auf das ich ungern verzichten möchte bzw im Fall der Schuhe auch nicht kann.

Getränke für unterwegs stehen in PET-Einwegflaschen bereit. Das fuchst mich sehr. Auch wenn das PET-Recychling in Deutschland angeblich gut funktioniert, ist das etwas, was ich ändern möchte.

Zu Hause trinken wir aus Gläsern und schenken ein aus Glasflaschen, in denen wir selbst aufsprudeln. Auch wenn noch aus alten Zeiten Plastikbecher im Fundus sind, einige zB von Tupper sogar schon älter als ich selbst.
Kaffee kochen wir Plastikfrei und der Kaffeesatz landet auf dem Kompost. Einzig die Kaffeemühle, ein sehr sehr altes Modell, ist aus Plastik. Es ist so alt, damals haben die Hersteller noch nicht mit geplanter Obsoleszenz gearbeitet. Sollte sie irgendwann kaputt sein, wirds sie plastikfrei ersetzt. Die Kaffeebohnen sind in den bekannten Tüten, irgendein Plastik-Alu-Gemisch. Gibts da Alternativen?

Der Bürostuhl ist aus Kunststoff und Metall.
Computer, Drucker etc - müssen wir nicht drüber reden, oder? Ich glaube für diese Ökosünden gibts keinen Ersatz.
Stifte - zumeist aus Kunststoff.

Bettwäsche - Mikrofaser mag ich nicht, da schaue ich auf einen möglichst hohen Baumwollanteil. Auf unserem Bett ist Biberbettwäsche. Darüber liegt zu meiner Schande eine flauschig weiche Mikrofaserdecke, die ich mal geschenkt bekam vor Jahren.

Einkauf:
Milch in Tetrapacks. Wenn mir jemand sagt, wo ich laktosefreie Milch in Glasflaschen bekomme und das auch noch bezahlbar, bin ich dabei. bei ca 1 Liter pro Tag sollte ich aber nicht allzu weit fahren müssen, es bringt der Umwelt keinen nachhaltigen Effekt wenn ich für 10 Liter Milch pro Woche 50km fahren muss.
Ich werde mal schauen, obs in dem Milchautomaten, der neu im Eingang des Supermarktes steht, auch diese sog. A2-Milch gibt und die werde ich dann mal testen. Wenn die wirklich so verträglich ist, dann ist das prima. Wenn nicht, muss ich halt weiter warten bis die "echte" laktosefreie Milch in Glasflaschen verkauft wird.
Nudeln gibts glücklicherweise in Kartons, Kartoffeln sind im Supermarkt meist in dünnen Plastiknetzen.
Gemüse kaufe ich so gut es geht lose, Paprika allerdings sind oft im Plastikverpackten Ampelgebinde am günstigsten.
Die Plastiktüten um Salat und Bananen lasse ich weg. Bei Gurken hatte ich lange Glück, im Penny gabs die normalen Gurken unverpackt, die Biogurken hingegen waren in Plastik eingeschweißt. Also kaufte ich die ohne das lästige Kondom herum.
Wurst und Käse im Supermarkt sind eingeschweißt verpackt. 

Fassen wir zusammen:
Kauft man Obst, Gemüse, Wurst, Käse etc auf dem Markt oder im Gemüseladen, kriegt man sie lose. Zahlt aber oftmals mehr als im Supermarkt und man muss besser planen - Markt ist halt nicht jeden Tag.

Unverpacktläden gibts nicht überall. Wir haben einen in 25km Entfernung aber ohne Parkmöglichkeiten in der Nähe - mit dem Rad hinfahren ist keine Alternative und Öffis auf der Strecke ebenso wenig. Der Zeit- und Geldaufwand um dort einzukaufen rechnet sich selbst dann nicht wenn man es sich leisten kann, mehr auszugeben um auf Plastik zu verzichten.

Apropost Kondome: die sind auch aus Polyisopren (latexfrei) - aber sowohl Verzicht als auch Babys kommen nicht in Frage - also wieder etwas, wo der Kompromiss zugunsten des Plastiks ausfällt

Meine Brille besteht aus Kunststoff mit Metallscharnieren. Auf Kunststoffgläser möchte ich nicht mehr verzichten - sie sind leichter und bruchsicherer als Glas. Das ist bei einem Teil, bei dem ich auf guten Sitz und bequemen Tragekomfort angewiesen bin nicht diskutierbar.

Beim Kleiderneukauf kann ich drauf achten, dass ich mit geringem Kunstfaseranteil kaufe und vor allem - ohne Plastiktüten drum herum. Ich kaufe dann im Laden vor Ort, dann wird mir nicht alles in Plastiktüten gesendet - aber ich muss mit dem Wissen leben, dass der Klamottenladen alle Kleidungsstücke auch einzeln in Plastiktüten verpackt geliefert bekommt. Das heißt der Müll wird trotzdem produziert, er landet nur nicht bei mir.
Im Moment begegne ich dem Problem, indem ich einfach nix neues kaufe aber früher oder später ist alles mal verschlissen und muss ersetzt werden. Das angestrebte Nudistenleben kann ich in Deutschland nicht führen.

Getränke unterwegs: besonders im Sommer finde ich Wasser unverzichtbar. Ich habe überall eine Flasche dabei. Glas ist mir zu schwer und zu gefährlich, an vielen Orten ist es auch verboten, Glasflaschen mitzunehmen. Das ist also keine Option. Plastik möchte ich nicht mehr, also bleiben Metallflaschen. Alu mag ich nicht, bleibt Edelstahl. Da gibts inzwischen immer mehr Hersteller und manche verkaufen sogar plastikfreie Deckel auf ihren Flaschen - prima. Das steht also auf der "wer nicht weiß, was er mir schenken soll-Liste"
Kohlensäurehaltiges Wasser ist bei den Flaschen aber etwas schwieriger, sie scheinen dann nicht ganz dicht zu sein.
Und was, wenn ich unterwegs Saftschorle trinken will? Kaufe ich mir also Saft im Tetrapack oder in der Plastikflasche und mische es mir selbst an oder kaufe ich doch wieder die günstigen, fertig gemischten PET-Flaschen aus dem Discounter? Oder verzichte ich?

Auch ein Ersatz für den Coffee-to-go Becher ist noch nicht gefunden. Da gibts zwar welche aus Edelstahl oder auch aus Porzellan aber sie haben meist einen Kunststoffdeckel. Silikon geht auch nicht. Ich las unlängst, dass es auch Bambusdeckel auf solchen Bechern gibt - aber wo werden die hergestellt bzw deren Rohstoffe? Macht dieser Deckel die Reise um die Welt um meinen Kaffee zu bedeckeln? Ist es dann sinnvoll, einen solchen zu kaufen?
Klar kann ich meine 2 Kaffee am Tag auch zuhause in mich reinschütten aber gelegentlich klappt das halt nicht und dann bin ich jedesmal dankbar, wenn ich auf einen solchen Becher zurückgreifen kann.

Noch was zum Alltag:
Duschgel und Shampoo kommt in Flaschen daher. Ich bin auch echt dankbar, dass ich ein bezahlbares Shampoo gefunden habe, was zusammen mit meiner empfindlichen Haut funktioniert, sodass ich über Alternativen wie Trockenshampoo o.ä. bislang nicht nachdenke und diese Art des Verpackungsmülls in Kauf nehme.
Zahnbürste und Zahnpasta: ich nutze eine Ultraschallzahnbürste und möchte die auch nicht eintauschen gegen ein Modell aus Schweineborsten o.ä. - dafür bin ich zu überzeugt von der Sauberkeit die sie macht. Zahnpasta wäre austauschbar, gibts da Alternativen die nicht in Plastik verpackt sind?
Rasierer: aufgrund meiner ausgesprochen schlechten Augen nutze ich einen Mehrwegrasierer dessen Klingen hinter Gittern sind. Viele Tests mit Alternativen, u.a. vor Jahren mal der Test mit einem Rasierhobel waren nicht überzeugend. Wachsen lassen was man eh nur im Schwimmbad und der Sauna sieht ist keine Alternative für mich. Also müssen es wohl doch die Wegwerfklingen sein, denn schärfen (lassen) kann man die ja nicht.
Meine Haarbürste ist aus Plastik und erst dieses Jahr gekauft. Ich gestehe nicht nachgedacht zu haben - sie war im Angebot und ich brauchte eine neue. Darüber ärgere ich mich.
Zum Einkaufen nehme ich immer Klappbox/Korb oder die stabilen Mehrwegtaschen mit, die es u.a. bei dm für 1€ zu kaufen gibt. Die werden benutzt bis es nicht mehr geht, die Taschen sind sogar waschbar wenns sein muss. Tüten an der Kasse kaufe ich nie, eher lege ich den Einkauf lose in den Kofferraum und lade zuhause um in einen Korb um alles ins Haus zu tragen oder ich nehme einen leeren Karton im Supermarkt mit.

Ich stelle fest, dass ich an der ein oder anderen Stelle Plastik sparen kann.
Vor allem die PET-Flaschen sind mir ein Dorn im Augen und ich möchte für den nächsten Sommer eine andere Lösung haben.
Was Obst und Gemüse angeht, so werde ich beim nächsten Markttag mal die Preise vergleichen, ob ich bei Saisongemüse und Obst evtl sogar günstiger fahre, wenn ich nicht im Supermarkt kaufe.
Was die Milch betrifft, so bin ich bei der Recherche für diesen Post über die A2-Milch gestolpert und werde schauen, obs die hier gibt und wenn ja, ob ich sie vertrage. Sie würde um 1,30 pro Liter kosten (die laktosefreie im Discounter kostet 0,95/Liter) dafür wäre es aber ein regionaler Bauer dem ich was gutes täte und nicht einer großen Molkerei, die eh schon genug hat. Schauen wir mal.

Das, was einmal an Plastik im Haus ist, muss ich nicht dringend ersetzen. Was ersetzt werden muss/soll, sollte dann aber so plastikfrei wie möglich sein. Das betrifft vor allem die Dinge, von/aus denen ich esse und trinke.

Freitag, 16. November 2018

Was ist eigentlich Luxus und können wir uns den eigentlich leisten?

Und müssen wir uns den eigentlich leisten?

Ich beobachte den Wohnungsmarkt sehr genau. Die Preise steigen und steigen und steigen. Mein Eindruck ist, dass es sich niemand leisten kann, drauf zu warten dass die "perfekte" Unterkunft auf den Markt kommt denn bis diese da ist, ist sie unerschwinglich.
Schaue ich mir dann die Inserate genauer an, stelle ich eines fest: sie sind gern durchsaniert, mindestens das Bad, gern auch die Küche ist aufs luxuriöseste renoviert. Da sind dann große Granitfliesen auf dem Boden und an den Wänden. Es sind nicht mehr die einfachen Armaturen sondern es sind die der teuren Hersteller. Es gibt Fußbodenheizung und und und.

Ich verstehe zumindest ansatzweise, wie es dazu kommt aber ich halte das für eine gefährliche Entwicklung denn mein Eindruck ist, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Und das nicht nur im Wohnbereich. Das einfachste Beispiel ist doch das Auto.

Vor 15 Jahren habe ich meinen Führerschein gemacht, damals fuhren wir ein gebrauchtes, etwas klappriges Auto. Es hatte keine Airbags aber es hatte schon ABS und Servo. Das wichtigste war aber: das war unser Auto. Es brachte uns zuverlässig von A nach B und wenns zu klein war, dann liehen wir uns ein größeres irgendwo aus oder wir hängten einen Anhänger dran. Da hatten wir nämlich auch einen Kleinen. Für die regelmäßigen Brennholztransporte.

Holz machten wir auch selbst. Also es wurde nicht angeliefert und musste dann nur noch in den Keller geschafft werden sondern mein Vater fällte die Bäume selbst, sägte sie auf Meter, holte das Holz aus dem Wald, sägte und spaltete es ofenklein und ließ es zwei Jahre trocknen. Klingt nach viel Arbeit aber dafür kostete der Festmeter nur 3-7€ und den Rest konnten wir selbst. Wir haben also Zeit, Kraft und in Sprit für die Motorsäge investiert, haben etwas für unsere Gesundheit getan und dafür den gesamten Winter günstig geheizt.

Wenn man sich heute umschaut und umhört, dann ist man mit so einem Leben der Freak. Altmodisch und "willst du dir das wirklich antun? Anliefern lassen oder eine andere Heizungsart wäre doch viel bequemer. Willst du wirklich erst den Ofen anmachen müssen morgens um es warm zu haben oder gar kochen zu können? Wir leben doch in 2018 und nicht in 1918! Einfach am Thermostat drehen oder den Herd anmachen und schon hast du es warm in der ganzen Bude, bedenke die Vorteile"

Auch bei Autos: "eine Klimaanlage muss schon sein und es sollte mindestens 100 PS haben, ich will ja nicht hinter den LKW herzuckeln und wenn ich auf den Pin trete, soll auch was passieren" 

Zuhause: "wenn wir schon renovieren, dann darfs auch was besseres sein, schließlich will ich nicht in 5 Jahren wieder renovieren." Aber dass man sich an modischen Fliesen nach einigen Jahren satt gesehen haben könnte und vielleicht auch so sehr, dass eine Renovierung not tut, das bedenken viele nicht. Oder dass die schickste Ausstattung sich binnen kurzer Zeit als total unpraktisch herausstellt oder gar kaputt geht weil sie mehr auf Aussehen denn auf Haltbarkeit getrimmt wurde, das wird auch oft nicht bedacht.
Muss es wirklich die Fliese für 50€/qm sein oder reicht mir auch die für 7€, auch wenn die zeitlos und nicht modisch ist? Muss es die Grohe Armatur sein oder tut es auch eine günstige? Verkalken tun beide gleichermaßen hier.
Muss wirklich der Tisch aus dem Möbelhaus gekauft werden oder könnte man Omas Tisch evtl abbeizen und neu lackieren (lassen)?
Am allerwenigsten aber, so scheint mir, bedenken die Menschen, dass sie viel mehr auf Pump leben als unsere Eltern oder Großeltern. Dispo hier, Verbraucherkredit da. Es ist super, dass es diese Möglichkeiten gibt und dass sie einem aus den schlimmsten Problemen heraus helfen. Aber sich drauf zu verlassen, das halte ich für gefährlich.
Was mache ich mit der Zeit die ich spare, wenn ich eine andere Heizungsart in ein Haus einbauen lasse oder die ich spare wenn ich mir ofenfertiges Holz anliefern lasse?

Nutze ich die gewonnene Zeit "sinnvoll" oder versumpfe ich vor Netflix (uh, Bezahlcontent) auf der Couch?
Überhaupt: Netflix: 
vor 20 Jahren taten wir alles, 
um vom kostenpflichtigen Kabelfernsehen los zu kommen
 und kostenlos über Satelit zu gucken
 und jetzt leisten wir uns Netflix, Spotify und co. 

Ich hab nix gegen Couchtage. Wirklich nicht, jeder braucht sie, jeder hat sie verdient. Aber geht man danach zufrieden mit sich ins Bett?

Was mache ich mit den 5 Minuten die ich gewinne, weil ich mein Auto mit 8,5 Litern Verbrauch auf der linken Spur mit 150km/h über die Autobahn jage? Habe ich wirklich was gewonnen, wenn ich zwar schneller, aber gestresster bin? Wenn ich ein 2-3 Liter pro 100km mehr an Sprit ausgebe, die Bremsen schneller abnutze weil ich öfter in die Eisen steigen muss?

Ich werde regelmäßig belächelt dafür, dass ich ein altes Auto fahre "willst du nicht was gescheites fahren? Da ist doch dauernd was dran kaputt, oder?" wenn ich frage, was gescheit ist, dann werde moderne Autos genannt.
Wenn ich aufzähle, was schon alles repariert ist und wie viel es gekostet hat, verstummen die Meisten. Sie sagen nur noch "ja, das muss man dann halt können, sonst muss man doch in die Werkstatt und das wird teuer. Also ICH könnte das nicht"

Ja, ich hab echt ein Riesenglück, dass der Mann an meiner Seite das meiste selber kann. Dass er Freunde hat, die helfen wenn wir alleine nicht weiter kommen. Aber einiges kann ich auch selbst und es gibt heutzutage für viele, besonders für ältere Fahrzeuge ganzes Wikis, die einem helfen sein Auto zu reparieren. Und dafür sparen wir viel Geld und vor allem:
Wir haben Spaß, wenn wir gemeinsam unterm Auto liegen. Und der ist unbezahlbar.

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Es ist an der Zeit

Es war ja klar. Eigentlich war mir das die ganze Zeit klar und eigentlich will ich schon ewig weg von all dem.

Vom Plastik. Es hat mich gar nicht überrascht, dass man Mikroplastik im Menschen nachweisen konnte. Ja ich weiß, es war nur ein kleiner Pilottest mit 8 Teilnehmern und man weiß ja noch gar nicht, ob das jetzt wirklich so schlecht ist oder vielleicht sogar gut, weil das Mikroplastik ja ausgeschieden wurde.

Das was ja nun wirklich aufrüttelt ist doch die Tatsache, dass man einen Müllstrudel irgendwo weit weg in einem Meer viel leichter ausblenden kann als Mikroplastik im mitteleuropäischen Stuhlgang. Vorher haben ach so viele Leute gesagt "ich esse keinen Fisch, also kann mir das egal sein" und wenn man entgegenete, dass das Zeug ja auch in unseren Abwässern ist und in der Luft, dann wurde das abgetan.

Fakt ist: auch ich habe es ausgeblendet. Seit Jahren schon will ich Plastikfrei(er) leben und tue es nicht.
Seit Jahren nehme ich mir vor, eine Klean Kanteen Flasche zu kaufen und unterwegs nur noch daraus zu trinken. Doch ich wartete immer noch auf das gute Angebot in dem Moment wo ich auch gerade das Geld für den Luxus einer Flasche übrig habe. Es ist tatsächlich Luxus für mich denn Plastikflaschen sind ja genug im Haus.
Sprudelwasser sprudeln wir selbst und da habe ich in das System mit Glasflaschen investiert. Schon damals störte mich, dass da trotzdem ein Plastikdeckel drauf ist aber es gab zumindest damals keine Alternative.

Der Großteil des Plastikmülls machen aber Lebensmittelverpackungen aus: Milchtüten mit Schraubverschluss, Wurst- und Käsepackungen. Teilweise auch Gemüse oder Salate die vom Laden her in Plastik eingepackt werden. Wie die Gurken im engen Kondom oder Salat oder auch kleinere Tomaten etc pp. Und wenn man Obst und Gemüse lose im Supermarkt kauft, so greift man dort zur anwederfreundlichen Plastiktüte um die Tomaten oder Birnen darin zu sammeln und heim zu bringen.
Ich versuche solche Tüten schon immer mehrfach zu verwenden, wenigstens als Müllbeutel oder vorher auch als Brotbeutel oder sowas.
Der Versuch, Salat, Tomaten und Paprika diesen Sommer selbst zu ziehen ist ja tatsächlich nicht an meinem schlechten Händchen fürs Gärtnern gescheitert sondern daran, dass binnen 24 Stunden Schnecken alles gefressen haben, was wir aus Samen gezogen und eingepflanzt haben. 

Einkaufstüten kaufe ich schon seit Jahren nicht mehr im Laden. Entweder ich habe was dabei oder ich nehme einen Karton mit. Die einzigen Ausnahme sind die stabilen großen Beutel aus dem dm. Davon haben wir einige und verwenden sie auch ein uns andere Mal für Einkäufe, als Schwimmtaschen und so weiter. Die normalen Jutebeutel, wie es sie schon seit Jahrzehnten gibt und wie sie Dutzendfach vorhanden sind, sind halt einfach kleiner und unbequemer zu tragen. Papier finde ich eine blöde Alternative, die sind nicht so oft verwendbar wie ich das gerne hätte.

Nudeln kann man super in Pappschachteln kaufen. Warum noch gleich muss da ein Sichtfenster aus Plastik drin sein?

Wurst, Käse und so gibts im Supermarkt nur abgepackt. Die Alternative wäre, nur beim Metzger zu kaufen und in eigene Dosen füllen zu lassen. Allerdings ist das Zeug deutlich teurer dort - zu Recht! Nicht dass ich mich da falsch ausdrücke. Ich sehe es durchaus kritisch, das billige Zeug zu kaufen. Aber diesen inneren Konflikt muss ich erstmal mit mir selbst lösen.

Joghurt kaufe ich auch viel und esse ihn auch viel. Selber machen wäre da mal wieder sinnvoll, ich muss mich da noch mal einlesen und schauen, obs eine Methode gibt, die in kleiner Küche und mit kleinem Kühlschrank praktikabel ist. Pro Tag esse ich nämlich etwa 200g Naturjoghurt.

Bettwäsche und andere Textilien sind auch immer in Plastik eingepackt. Ich meine - ich kann den Grund ja nachvollziehen aber dieser Müllberg jedesmal. Gut, dass man die nicht so oft neu kaufen muss.

Es ist viel Optimierungsbedarf aber ich will und muss den Allerwertesten hoch kriegen.

Montag, 15. Oktober 2018

schöne Momente

Eine zunächst leise, immer lauter werdende Melodie dringt an mein Ohr. Ich drehe mich um und kuschle mich an den Mann. Ganz fest. Küsse ihn. Drücke ihn, bis er wach wird und der Melodie ein Ende bereitet. Dann hält er mich ganz ganz fest. Die nächsten 10 Minuten sind die Schönsten des Morgens. Bis die Melodie erneut erklingt und ich mich schweren Herzens losmache und mit müdem Blick Kaffee koche.

Donnerstag, 27. September 2018

schmagnet - Jammerpost

Eine Jeans besitze ich noch, die passt. Ein uraltes Modell, sie dürfte über 10 Jahre alt sein, entsprechend dünn ist der Stoff geworden. Sie hat noch einen leichten Schlag, also ist sie aus meinen Jugendzeiten, als da mal noch Schlaghosen in waren....
Nach dem Waschen sitzt sie jedesmal total klasse, nach einer Stunde ist der Stoff dann wieder weich und sie schlabbert mir am Allerwertesten herum. Also sitzt sie eigentlich auch nicht. Aber sie ist die letzte ihrer Art in meinem Schrank. Das liegt nicht an meiner ausgeprägten Jeansabneigung. Im Gegenteil, ich liebe Jeanshosen. Dafür wird man mich nie in Leggins oder sowas sehen. Und seit ich keine Sandalen mehr habe, trage ich auch keine Röcke mehr.

Ich hätte gerne schicke Sandalen. Etwas mit feinen Riemchen, mattes, schwarzes Leder zum Beispiel. Aber ich erbte Schuhgröße 39 in der Länge. In der Breite allerdings trage ich Schuhgröße 42. In Sandalen sieht es wahlweise aus als wären sie zu groß oder aber als würde der Fuß samt der kleinen Zehen seitlich rausquellen. Ein paar Jahre lang noch habe ich es im Frühling probiert, nette Sandalen zu finden aber nach dem 15. durchlaufenen Schuhladen fand ich immer nur faule Kompromisse. Keine Sandalen also für Frau Laterne.

Mit der restlichen Kleidung ist es ähnlich. Ich sehr sportlich aus, habe ein breites Kreuz und im Verhältnis zur Körpergröße überdurchschnittlich lange Arme. Shirts mit Ringerrücken stehen mir, T-Shirts, irgendwas figurbetonendes, feminines mit halbem Arm hingegen sieht immer aus wie gewollt aber nicht gekonnt. Also gibts für mich ohne Ärmel oder lange Ärmel. Wahlweise ganz normale Unisex-T-Shirts.

Hosen. Auch so ein Thema. Ich kenne meine Größe nicht. Wenns nach reinen Konfektionsgrößen geht, dann dürfte ich irgendwo so bei Größe 40 liegen. Aber dann hören die Hosenbeine überm Knöchel auf. Sieht also irgendwie nach 7/8 aus ohne es zu sein. Also nehme ich einen Schwung Hosen in inch-Größen mit in die Kabine. In 99% der Fälle komme ich aus der Kabine und trage jede Hose wieder zu ihrem Ständer zurück. Im besten Fall nehme ich noch mal eine in einer Nummer größer oder kleiner mit um dann festzustellen, dass die dann zwar ganz übern Arsch geht aber so gar nicht sitzt.

Ich hatte mehrere Jahre in Folge das immergleiche skinny stretchmodell bei hager und mager gekauft. Die passte, die saß, sie war nix besonderes aber sie erfüllte ihren Zweck und war auch bezahlbar. Bis ich sie kürzlich wieder anzog und feststellte: die ist zwar stretchy aber die Seitennaht sitzt exakt auf dem Trochanter major. Was mir erst auffiel, als ein bestimmter Hüftschmerz wiederkam, den ich seit der OP abwesend wähnte (weil ich seit da nur lockere Hosen trug und nix anliegendes). Also flog die Hose direkt aus dem Schrank.

Apropos Hüfte: etwa tausend Meter kann ich auf hartem Boden, also Asphalt, Pflaster etc, gehen. Dann beginne ich zu humpeln. Auf weichem, sogar unebenem Boden gehts deutlich weiter. Aber welche Shoppingmeile liegt schon an einer Wiese? In der Vergangenheit habe ich gut und gerne fünf bis zehn Kilometer beim shoppen zurückgelegt bis ich dann endlich mal etwas gefunden hatte, was mir passt UND gefällt.

Im Moment bin ich nicht bereit, mich diesem Frust zu stellen. Ich möchte gerade nicht noch die Enttäuschungen beim Klamotten anprobieren aushalten müssen. Ich kann das gerade nicht. Ich habe mit der Hüfte, mit der ich planmäßig schon im Leistungssport sein dürfte, so viele Rückschläge, dass ich weitere Rückschläge an anderer Front nicht ertrage. (Nein, ich möchte nicht darüber reden.)

Ich trage also entweder eine ausgebeulte Jeans oder Arbeitshosen. Die sitzen auch prima, sie drücken nicht auf den Trochanter major, sie sind schon da. Mich stört das nicht, da fallen dann auch nicht die bequemen, breiten und überhaupt nicht ladyliken Arbeitsschuhe auf. Außerdem ärgere ich mich dann nicht wenn ich mich dreckig mache sondern ich liege mit einem Grinsen im Gesicht und gerne unterm Auto und gucke den Mann verliebt an, dem ich beim Schrauben helfe.

Mittwoch, 19. September 2018

skotztmichsoan

Jetzt kriegt der Depp, der sich ja nu wirklich durch Unfähigkeit auszeichnet, doch tatsächlich eine besser(e) (dotierte) Stelle? Was maßen die sich eigentlich an?
In jedem anderen Job hätte er mindestens eine Abmahnung und wahrscheinlich sogar eine fristlose Kündigung bekommen. Nicht so in der Politik. 

Menschen, die so menschenfeindlich sind, gehören NICHT in die Politik. EGAL auf welchem Posten. Himmelherrgottnochmal, mir ist es egal, wenn der nix anderes kann. Soll er sich doch die Hände schmutzig machen so wie jeder andere auch. Für den Fegedienst bei McD dürfte seine Studium allemal reichen. Wobei... die nehmen ja auch nicht jeden.
Für irgendwas mit Verantwortung reichts jedenfalls nicht.

Es täte sowieso jedem Regierungsmitglied, jedem Politiker gut, regelmäßig mehrwöchig in ganz normalen Berufen zu arbeiten. Mal als Pflegekraft, mal auf dem Bau, im Handwerk sowie in einem Büro... und und und. Solche wiederkehrenden Praktika sollten verpflichtend sein, damit der Bezug zum gemeinen Volk nicht verloren geht.

Aber gut, vielleicht kriegen wir hier in Deutschland bis zur nächsten Wahl mal genug Hass auf die Regierung um mal alle wählen zu gehen und dann was sinnvolles zu wählen. Bis dahin vergeht ja noch einige Zeit und wenn die aktuelle Regierung in dem Tempo weiter macht, dann hoffe ich schwer, dass die ganzen rechtslastigen Parteien bis zur nächsten Wahl eine fette Klatsche bekommen.
Ich wünsche es mir. Ich finde die Haltung, Personen in den Ämtern zu behalten die sich eindeutig disqualifizieren keinen, den wir als Wähler befürworten sollten.

Wir sind doch alles Migranten. Irgendwie, irgendwo. Wir leben alle von der Vielfalt, die diese Erde bietet. Dann sollten wir sie auch ebenso wertschätzen wie uns selbst.

Donnerstag, 13. September 2018

lifesign

In den letzten Wochen und Monaten entstand tatsächlich der ein oder andere Post und immer wenn er fertig war, dachte ich mir "Ne! Kannste so nicht bloggen, hast dich verzettelt, hast scheiße geschrieben" und Zack, gelöscht.

Also: ich lebe noch. Es geht mir auch gut. Es geht uns allen gut. Wir haben viel Stress und die Erholung fehlt so ein wenig.

Ich habe beschlossen, eine neue Fremdsprache zu lernen und hoffe, dass Herr Zimmermann da auch Lust hat, dann hätte ich einen Gesprächspartner live vor Ort.

Freitag, 10. August 2018

Lacher des Tages

Im Stau, brav Rettungsgasse bildend, ertönt vom hinten lauter werdend Vaiana und noch bevor ich mich wundern kann, wo plötzlich diese Musik her kommt, ist neben dem Auto in der Rettungsgasse ein Motorradfahrer, der sich eine große Lautsprecherbox mit Spanngurten um Brust und Bauch gebunden hat und damit Autobahn und Stau beschallt. Herrlich skurril sorgte der für meinen Lacher des Tages.


Dienstag, 7. August 2018

Einfach mal raus

Nach 4 Nächten im Zelt gehts zurück ins eigene Bett und am nächsten Vormittag ist meine erste Feststellung: ja guck, jetzt haste wieder Nackenschmerzen. Die waren die letzten 4 Tage weg.

Dass eine 30€ Luftmatratze besser ist als eine 600€ Bettmatratze, das soll einem erstmal einer glauben...

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich in den 4 Tagen mehr auf dem Boden gesessen habe als auf Stühlen. Wer weiß das schon.

Samstag, 21. Juli 2018

Herr Zimmermann erinnert sich an seine Dorfjugend

Früher [tm] auf dem Bauerndorf war elektrische Straßenbeleuchtung ja durchaus keine Selbstverständlichkeit. Wenn man sie aber hatte, diese elektrische Straßenbeleuchtung, dann war der Haupt- und Lieblingssport: Laternen austreten.

Mittlerweile sind die Illuminationseinrichtungen ja gegen solcherlei Bubenstreiche weitgehend gefestigt, vermutlich durch irgendwelche elektronischen Tricksereien aus asiatischer Fertigung. Aber bei meiner heißgeliebten und hochverehrten Frau Laterne, da klappt das immer noch, das mit dem "Licht ausschalten". Zwar nicht mit Fußtritten (nicht dass ich das jemals in Erwägung zöge), aber mit vollanalogem, altmodischem Vollkontaktgeschlechtsverkehr.

War schön, eben.

... ich hoffe inständig, sie wird mir jetzt beim Zähneputzen nicht doch noch ohnmächtig. Sie wirkte doch arg zittrig. 😂



Dienstag, 17. Juli 2018

Warteschleifenmusik

Nach wie vor finde ich die Warteschleifenmusik bei meiner Autoversicherung die schönste.

Auch nicht schlecht ist aber die Musik beim Ersatzteilhändler meines größten Misstrauens: die haben da einfach einen Radiosender hintergelegt. Der Empfang ist zwar manchmal etwas dürftig aber je länger man in der Warteschleife ist, desto besser wird er meistens und mit etwas Glück kommen auch mal Nachrichten. Dann muss man nur aufpassen, dass man den Radiomoderator nicht mit dem freundlichen Herrn an der Telefonhotline verwechselt.

Donnerstag, 28. Juni 2018

wenn

Wenn Menschen wirklich egal wäre, was andere über sie denken, dann würden sie nicht ständig Selfies von sich posten. 

Wenn Menschen ihre Tiere so behandeln würden, wie sie selbst behandelt werden möchten, wäre mein Job entspannter.

Wenn Menschen mit offenen Augen durchs Leben gingen, wären sie nicht so überrascht, wenn sie die Wahrheit entdecken.

Wenn Menschen weniger Fassade aufbauen würden, gäbe es weniger Vorurteile.

Wenn Menschen einfach mal nachfragen, statt sich was zusammen zu reimen, dann gäbe es weniger Probleme.

Wenn Menschen netter zueinander wären, wäre die Welt eine andere.



Zu viele wenns treffen auf zu viele ignorante, egoistische Menschen.

Freitag, 22. Juni 2018

nur Schnipsel

Die Warteschleifenmusik meiner Autoversicherung ist die Erste, die mir gefällt.
Krücke immer noch rum. Neues Ziel: eine Woche schmerzfrei mit Krücke, dann gehts hoffentlich ohne. Daumen dürfen gedrückt werden.  Startpunkt ist noch nicht gesetzt.

Viel Arbeit kommt oft unverhofft. Aber das Ziel vor Augen ist schön.

Das aktuellste Projekt nähert sich einem Meilenstein. Ick freu mir!

aktueller Geisteszustand

Donnerstag, 7. Juni 2018

Dings äh, BDSM

Gefunden bei der Frau mit dem Sack überm Kopf und als feines Prokrastinationsspielzeug benutzt:


Dienstag, 5. Juni 2018

narf

Im Grunde bin ich bettlägerig. So lässt sich das wohl am Besten zusammenfassen.

Nach einem Rückfall in der postoperativen Heilung hat der Arzt geraten, dass ich mich schonen solle. Nur: das tue ich ja schon längst. Wenn ich noch weniger mache, mache ich gar nichts mehr.

Und das tue ich jetzt: Gar nichts mehr. Ich liege im Bett, lese, schaue den Haushalt zu wie er immer schlimmer wird und wünsche mir die Heizelmännchen herbei. Oder wenigstens den Herrn Zimmermann, für wilden, hemmungslosen.... Erdbeerkuchen im Bett. Oder so. Aber da der ja der Verantwortungsbewusste von uns beiden ist, hüte ich das Bett tagsüber allein.

Donnerstag, 24. Mai 2018

buntes Papier

Der Soulweepr zitiert heute Element of Crimes Weißes Papier.

Erinnerungen, Erfahrungen, Erlebnisse, sowohl die Schönen als auch die weniger Schönen haben mich geprägt. Haben den Menschen aus mir gemacht, der ich heute bin. Besonders gilt das für Menschen, die mal in meinem Leben waren. Mein erster fester Freund zum Beispiel brachte mich auf emotionalste Weise dazu, darüber nachzudenken, ob das Treuekonzept wirklich so sinnvoll ist. Da war ich 16 oder 17 Jahre alt. Ich hatte lange an der Ursache des Gedankens zu knabbern aber als ich erst einmal an dem Punkt war, wo mir egal war, was mein Partner macht, solange er es mir nicht unter die Nase reibt.
Ich habe durch ihn gelernt, wo meine Grenzen sind und dass es für mich wichtig ist, respektiert zu werden. Das hinterließ einen ziemlichen Klecks auf dem Papier.

Weiß war es aber damals schon lange nicht mehr. Auch ohne festen Freund oder Partner wurde das weiße Blatt durch Menschen und Erlebnisse in Kindertagen geprägt. Rücksichtslose Menschen waren mir damals schon zuwider und sorgten dafür, dass ich mich abgrenzte und hingezogen fühlte zu jenen, die liebevoll, respektvoll und hilfsbereit waren. Mein Blatt bekam Farbe und ich beschloss, die positiven, bunten Farben deckend über die dunklen Flecken zu malen.

Natürlich haben Partner größere Flecken hinterlassen als flüchtige Bekannte, nichts desto trotz: Jeder Mensch in meinem Leben, jede Begegnung sorgte für Farbe.

Heute ist mein Blatt bunt. Es hat noch weiße Stellen, das hat es sicher bei jedem Menschen denn man kann nicht alles erlebt haben. Aber ich mag das bunte Blatt.
Auch die Menschen, die dunkle Flecken hinterlassen haben, sind die Erinnerung wert. Ich denke manchmal zurück:
Da ist der Exfreund, der mit jedem Fleck auf meinem Papier, egal welche Farbe er hat, ein Problem hatte. Der hat damals selbst einen ziemlich dunklen Fleck hinterlassen und ich habe diesen Fleck ganz bewusst und absichtlich mit vielen leuchtenden Farben übermalt. Mindestens eine davon dunkelte mit der Zeit ziemlich nach aber auch das ist etwas, an das ich unbeschwert zurück denke. Wenns keine schöne Erfahrung war, dann habe ich daraus wenigstens was gelernt.
Bei Manchen was Handwerkliches, bei anderen habe ich was für mich gelernt. Meine Grenzen neu abgesteckt, herausgefunden was ich will, was ich mag, was ich keinesfalls mehr will. Schon allein für diese Erfahrungen und Erkenntnisse waren die dunklen Farben auf meinem Blatt gut.

Ich habe mir nie gewünscht, dass mein Blatt wieder weiß werde. Das wäre Quatsch, denn dann würde ich meine komplette Vergangenheit auslöschen wollen und wer weiß, was für ein Mensch ich dann werden würde.

Die Herausforderungen des Lebens sind, die dunklen Momente, die traurigen oder schlechten Erinnerungen zu überstehen und später drauf zu schauen und zu sagen:

"Ja, das war schlimm, das tat weh, das war eine verdammt harte Zeit. Aber guck, was heute ist: du bist wieder stark, du hast das überstanden und heute weißt du, welche Fehler du nicht mehr begehen solltest, also ist das eigentlich keine dunkle Farbe auf deinem Blatt sondern es hat einen grünen Rand, es gibt dir Hoffnung und Kraft, so etwas beim nächsten Mal besser zu meistern." 

 

Dienstag, 22. Mai 2018

Tierliebe hat Grenzen

Ich bin ja wirklich tierlieb, doch. Bin ich. Sammle herrenlose Hunde auf Landstraßen auf, rette Vogelbabys die aus dem Nest gefallen sind und erlöse Mäuse, die den Katzenangriff nicht überlebt hätten und die halbtot zucken.

Aber dass die Schnecken mir zwei Drittel des Hochbeets leer gefressen haben, davon den kompletten Pflücksalat, das finde ich nicht nett. GAR nicht nett. Grummel. Das ist mein Essen, ihr doofen Viecher, ihr habt doch auf dem Kompost reichlich!

Donnerstag, 17. Mai 2018

Schnipsel

Einige Tage Besuch - waren herrlich. Trotz Chaos in der Wohnung viel geredet, gelacht und getrunken. Schön.

Körper überlastet, Krücken wieder hervor geholt. Nicht so schön. On top - Sex ist auch schmerzhaft, ich bin auf Entzug.
Viel Pause, Füße hoch, totale Kacke wenn man von egal welchem Platz aus sehen kann, wie viel Arbeit da ist und dass die ja irgendwer machen muss. *seufz*

Zu mehr als Schnipseln reichts nicht. Macht aber nix.

Dienstag, 8. Mai 2018

iZombie. That's how I feel.

Kopfweh wegen Schlafmangel.
Ein Termin nach dem anderen, einen verschwitzt, das passiert mir sonst nie.
Früh ins Bett gehen, einfach mal acht bis neun Stunden durch schlafen wollen.
Nach anderthalb Stunden wach werden und vor Kopfweh nicht mehr einschlafen können.
Duschen gehen, mitten in der Nacht.
Schöne Nebenerkenntnis: das Wasser ist nicht in die Nachtabsenkung einprogrammiert.
Um sechs klingelt der Wecker.
iZombie.

Donnerstag, 3. Mai 2018

Ja jaaa

Alle würdigen die Tasse aber keiner diese herrliche, niedliche Espressokanne...
Ihr Kaffeebanausen 🤪

Mittwoch, 2. Mai 2018

Tagesrückblick

"Wire to wire" erklingt neben meinem Kopf. Der Blick durchs Fenster bestätigt: der Wecker lügt nicht, es ist schon hell. Langsam schäle ich mich aus dem Bett, schlurfe nackt in die Küche und stelle den Wasserkocher und die Kaffeemühle an und befülle danach die Edelstahlkanne mit heißem Wasser und frisch gemahlenem Kaffeepulver. Während die auf dem Herd noch mal so richtig Gas gibt, mache ich mir meinen Joghurt und decke den Tisch. Gemeinsames Frühstück ist schön. Danach gehen wir gemeinsam los, ich helfe ihm noch kurz bei Vorbereitungen des Tages, dann mache ich mir meine 2. Tasse Kaffee.


Das Tagwerk ruft, für Bett und Bedienen lassen fehlen Zeit und Personal.
Am Telefon ist bereits um kurz nach 8 die erste Kundin. In dem Takt geht es weiter, irgendwann muss ich mir mal Gedanken machen, was es zu essen geben soll. Irgendwas mit Möhren, so viel ist klar denn ich habe 2 Kilo Möhren gekauft und total verpeilt, dass Herr Zimmermann zwei Tage vorher auch schon einen ebenso großen Sack gekauft hat. Kann man ja mal übersehen, so ein unauffälliges Säckchen...

Ein längst fälliger Anruf wird auf Mittags verschoben, dafür sehe ich in den Kontoauszügen, dass eine Stelle den Monat schon am 27. beschließt und das Mai-Geld schon abgebucht ist. *grummel* die buchen sonst immer am Monatsanfang ab. Aber obs nun Freitags oder Mittwochs weg ist, ist auch egal.

Die Dusche ruft, der Körper schreit "Leg dich ins Bett" und die Pflichten lachen. Mein inneres lechzt nach Kaffee, ich gebe ihm Wasser und Weintrauben. Nimm das, Körper.

Freitag, 27. April 2018

Der Basilikum und ich - eine Geschichte voller Missverständnisse

Alleweil kaufe ich einen Basilikum. Ich liebe Tomatensalat, liebe Tomaten, Mozzarella und Basilikum mit frischen roten Zwiebeln und Basilikum.

Ich denke sogar daran, ihn zu gießen. Schließlich habe ich in der aktuellen Wohnung in der Küche eine Fensterbank direkt über der Spüle, das hilft.
Nach 2 Wochen stelle ich fest: total verlaust. Na super. Also darf der Basilikum ab jetzt im Garten wohnen.

Ich erinnere mich an den letzten Basilikum. Auch er fand den Weg in den Garten. Wo er leider vergessen wurde und den HeldenHitzetod starb.

Ich erinnere mich an all seine Vorgänger: entweder sie bekamen Läuse oder sie wuchsen so hoch, dass ihre Stengel schon holzig wurden.

Der Basilikum und ich - das ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Ich werde seine Bedürfnisse wohl nie ganz verstehen.


Gott sei Dank bin ich nicht ganz allein

Donnerstag, 26. April 2018

Prokrastinieren

to do Liste:
- Aufräumen aufräumen aufräumen
- bügeln
- waschen
- bügeln
- Garten ausmisten
- Hecke bedingsen
- Rasen mähen
- Lernen(!!!)

Prokrastinationsliste:
- Pflanzen vereinzeln
- teilweise raus pflanzen

Gemacht: nichts von alledem. Weil: krank. Den ganzen Winter hatte ich nix, Zistrose sei dank und jetzt wo ich nachlässig damit werde - zack - Virus eingefangen. Grummel.

Mittwoch, 25. April 2018

Manchmal

Manchmal fallen mir so Momente aus der Vergangenheit ein. Ich weiß nicht, woher der Gedanke kommt, aber eben fiel mir ein, wie ich mal in einer Sackgasse gelebt habe. Am Anfang, eines der ersten Häuser, das war ein großes Haus für betreutes Wohnen oder sowas. Es lebten dort einige Menschen mit Trisomie 21 und ähnlichem. Sie waren alle sehr nett, lachten viel, unternahmen viel.
Wenn man da eine Weile lebte, kannte man auch einige der Gesichter. Manche wurden Freitags von Familienangehörigen abgeholt und sonntags oder montags morgens zurück gebracht. Andere nie.
Einmal stand ein Junge, ich würde sagen, 14 Jahre alt, an der Einfahrt und war hibbelig und voller Vorfreude. Als ich entlanglief, rief er mir voller Vorfreude entgegen, dass er am Wochenende zuhause sein dürfe, er würde gleich abgeholt. Ich freute mich mit ihm und wünschte ihm ein tolles Wochenende. Als ich vier Stunden später wieder vorbei lief, stand er immer noch an der Ecke. Inzwischen nicht mehr gar so aufgeregt. Jemand, ich glaube das war der Leiter dort, versuchte ihn zu überreden, rein zu kommen aber er sagte "Papa kommt ganz bestimmt, er hat es mir versprochen." Der Mann sagte beiläufig zu mir "Der Vater hat ihn seit Jahren nicht besucht oder gesehen." ich schaute den Jungen an und schlug ihm vor, dass er drinnen was trinken und essen könne, Papa wisse ja wo er sei und könne ihn auch drinnen abholen.
Mit hängendem Kopf und hängenden Schultern schlurfte er rein, der Mann legte seinen Arm und die Schulter und warf mir noch einen dankbaren Blick zu.

Heulend ging ich nach Hause.

Papa war übrigens nicht mehr gekommen. 

Montag, 16. April 2018

Murphys Law und andere Schnipsel

Wenn man um 22:30 Uhr nur kurz was drucken will und dann ins Bett, dann kann man sicher sein, dass der Drucker die Angst Müdigkeit riecht und genau eines nicht tun wird: drucken.

Wenn man die Küche gerade geputzt hat, fällt irgendwas schmieriges oder klebriges runter.

Wenn Wochenende ist, hat man Extrafahrten und die Tankleuchte geht an, wenns am Teuersten ist.

Und außerdem habe ich gerade keine Lust zu bloggen*



*das muss ich jetzt schreiben
denn traditionell wenn ich sowas schreibe,
dann habe ich einen Blogpost nach dem anderen im Kopf,
der niedergeschrieben werden will.

Freitag, 6. April 2018

Idiotenmagnet

So nennt Jule das, dass sie Menschen anzieht, die sie irgendwie dumm von der Seite anmachen, dass ihr oft Dinge passieren die anderen nicht passieren und so weiter.

Ich glaube ja, das liegt an ihrem Rollstuhl. Man erwartet einfach keine junge, attraktive und intelligente Frau in einem Rollstuhl und wenn man sie doch trifft, dann provoziert das in manchermenschs Hirnen irgendwie Verschaltungen, die weder ihr noch mir noch etlichen anderen Mitmenschen logisch erscheinen.

Seit wenigen Wochen krücke hüpfe gehe ich auf Krücken durch die Gegend und bekomme die light-Version von Jules Idiotenmagnet zu spüren. Zunächst einmal fragt wirklich jeder, was ich gemacht habe. Also auch wildfremde Menschen. So eine Gehhilfe scheint bei vielen sämtliche Hemmungen abzubauen. Dann gibts viele, die total rücksichtsvoll sind, mir Türen aufhalten und so weiter.

Aber es gibt da auch welche, die mich einfach über den Haufen rennen wollen. Die mich (zu Fuß) schneiden, mir knapp vor den Füßen her laufen oder mich einfach seitlich bedrängeln bis ich wahlweise stehen bleibe und sie vorbei lasse oder (täte ich das nicht) umfalle. Das übrigens tun vornehmlich ältere Menschen. (Soviel zur unhöflichen Jugend). Der "personal space" wird nicht mehr eingehalten.

Dienstag, 20. März 2018

Im Wartezimmer

Ein Faden in meiner OP-Wunde hat sich entzündet. Ich kriege ihn nicht selbst gezogen also ab zum Notdienst. *seufz* Nach anderthalb Stunden Wartezeit werde ich vom allgemeinen ins nächste Wartezimmer weiter geleitet. Eine Frau mit 40°C Fieber bekam kaum Luft, wollte aber partout niemandem zur Last fallen und lässt sich nicht davon abbringen, im Flur zu warten um niemanden anzustecken. In dem Wartezimmer sitzt ein Mann neben mir, schätzungsweise Mitte/Ende 30, der das Gespräch sucht. Er fragt, warum ich da sei, ich erkläre es ihm. Ich frage, warum er da ist und bekomme diese Antwort: "ich muss nur was röntgen lassen" ich entgegne: "oh, das ist ja blöd, dass das ausgerechnet im Notdienst passiert, bei den Wartezeiten" - "Ja," sagt er, "aber das ist schon okay, ich hatte unter der Woche keine Zeit, da wollte ich mir nicht frei nehmen nur für ein Röntgenbild"
Das war so der Moment, wo ich die Luft anhielt. Besser nix sagen, soll ihm der Doc die Meinung geigen.

Eine gute halbe Stunde später kam ich dran, der Arzt fragte, warum ich da sei nur um mir in der Erklärung das Wort abzuschneiden "Sie müssen mir nicht sagen was ich tun muss, ich bin schließlich Chirurg" ähm gut, denke ich mir. Laterne, halt lieber die Klappe. Als nächstes fragte der Arzt, was da operiert wurde, ich sagte es ihm, dass es ein Hüft-Impingement war und er fragte, was das sei. Ich sagte kurz, dass es eine Knochenzyste am Oberschenkelhals sei, dann hielt ich wieder die Klappe. Der Arzt zog den einen Faden und meinte, den Rest solle am Montag der Hausarzt machen.

Montag schaute ich unter die Pflaster. Von drei verbliebenen Fäden waren weitere zwei eingewachsen. Nix mit selber ziehen. *seufz* also erstmal zum Auto, die allererste Fahrt seit der OP und die bange Frage: wird das überhaupt gehen? Aber zuerst mal: Scheibe kratzen. Das geht nicht mit Krücken. Echt nicht, nicht bei dem Kleinwagen Transporter. Ich versuchte mein Bestes aber das meiste musste die Lüftung erledigen, die sich natürlich beharrlich weigerte, warm zu werden wenn der Motor nur im Standgas läuft. *narf* Beim Arzt angekommen zirkelte ich aufs Eleganteste in eine enge, hintere Parklücke und überlegte so bei mir, ob ich unser kleineres Auto da auch so schön reinbekommen hätte. Vermutlich nicht. Nun gings rein zum Hausarzt, Sprechstunde ist ab Neun und um 9:01 war ich in der Praxis. Im Wartezimmer waren viele stille Gestalten, alle husteten und schnieften, alle Stühle waren besetzt. Wann immer ein weiterer Patient rein kam, schien es eine stille Absprache zu geben und jeder hustete und schniefte noch ein paar Mal mehr und lauter. Um 11:03 kam ich in den Behandlungsraum und es dauerte nur noch 10 Minuten, bis der Arzt da war.

Ich sagte ihm, dass ich zum Fäden ziehen da sei und er meinte nur "Wollten Sie die nicht selber ziehen?" Ich antwortete, dass ich das gern getan hätte aber die Knoten seien unter die Haut gerutscht und ich kriege sie mit meinem Werkzeug nicht gepackt.
Er ließ sich von mir auch die Story aus dem Notdienst erzählen und schüttelte den Kopf über den Kollegen während er sich redlich mühte, die Fäden zu entfernen. Er musste teilweise blind im Fleisch rumschneiden, für Zartbesaitete wäre das kein schöner Anblick gewesen. Weh tat es außerdem. Mein Hausarzt punktete dann bei mir, als er sagte, dass er meine Gerinnungsstörung kennt und dass er damit halbwegs entspannt ist. Schön zu sehen, dass da einer die Entzündungskaskaden im Kopf hat und weiß, wie welches Medikament wirkt. Das habe ich bei ausgebildeten Ärzten schon ganz anders erlebt.

Heim gings mit dem guten Gefühl, in der Praxis gut aufgehoben zu sein und vorerst keine Ärzte sehen zu müssen. Also hoffentlich. Wenn ich mir in einem der Wartezimmer nicht doch die Grippe geholt habe.

Freitag, 16. März 2018

"das machen wir immer so"

"In Deutschland droht eine Opiat-Epidemie wie in den USA" schrieb die Welt gestern. Man darf von diesem Blatt halten, was man will. Ich lese normal weder Welt noch Bild oder eines der anderen, reißerischen Schmierblätter aber mein Handy hat mir ungefragt diese Meldung als Nachricht angezeigt und da musste ich doch mal genauer hinlesen.
Auch andere Zeitungen hatten dieses Thema schon, es scheint ein Lückenfüller fürs Sommerloch und Märzloch zu sein.

Als ich die früheren Male im Krankenhaus lag, zuletzt 2014, wurden Schmerzmittel nur auf Nachfrage gegeben. Also klingelte man entweder vor Schmerzen nach der Schwester oder sie fragten beim einer ihrer Rundgänge ob alles okay sei oder ob man Schmerzen habe. Ungefragt bekam ich nur meine Gerinnungsmittel und gegebenenfalls noch ein Antibiotikum, sofern nötig und angeordnet.

Dieses Mal war ich in einem anderen Krankenhaus und da lief einiges anders. Mein Arzt hat dort Belegbetten und hatte mir vorher Medikamente verschrieben, die ich dann zum Aufenthalt mitbringen sollte für den stationären Aufenthalt und auch für die Tage danach. Ein NSAID "Arcoxia" und ein Gerinnungsmittel.
Im Aufwachraum hatte ich etwas Schmerzen, vor allem die Lagerung meines Beines auf einem Kissen war schmerzhaft. Dort gab man mir etwas direkt in meine Infusion hinein und lagerte mein Bein anders. Danach waren alle Schmerzen weg. Sie blieben es auch. Abends bekam ich eine Tablette im ausgeschnittenen Blister zum Essen dazu. Und natürlich einen Magenschoner. Ich fragte, was das sei und man sagte mir "ein Schmerzmittel, Oxycodon. Ein Opiat"
Ich sagte, ich habe keine Schmerzen und sah erstmal nach, ob sich dieses Mittel überhaupt mit meiner Gerinnungsstörung und den Gerinnungsmedis verträgt. Dabei musste ich feststellen, dass dieses Schmerzmittel in den ersten 12-24 Stunden postoperativ besser nicht gegeben werden soll und wenn, dann nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung. Ich hatte keine Schmerzen also sah ich den Nutzen nicht und nahm das Mittel nicht. Auch in der Nacht blieben die Schmerzen aus. Zur Frühschicht kam eine andere, deutlich resolutere Schwester. Sie wollte mir zunächst eine Infusion anhängen aber da ich mein Gerinnungsmittel inzwischen als Tablette bekam und die nächste Dosis erst nachmittags fällig war, fragte ich, was das sei.
Sie: "Ein Schmerzmittel"
Ich: "das brauche ich nicht, ich habe keine Schmerzen"
Sie: "das kriegen alle, Sie kriegen nachher Schmerzen wenn die Physiotherapeuten mit Ihnen fertig sind" 
Ich: "dann kann ich ja dann immer noch um ein Schmerzmittel bitten. Jetzt habe ich keine Schmerzen, ich war auch schon auf, ich möchte nachher nach Hause gehen."
Geschickterweise kam der Arzt da rein und sie konzentrierte sich auf meine Zimmergenossinnen. Ich sagte ihm wahrheitsgemäß wie es mir ging und ob aus seiner Sicht was gegen ein heutiges Verlassen des Hauses spräche. Tat es nicht, ich könne gehen.
Als er raus war, wollte es die Schwester noch mal mit der Infusion versuchen aber ich hielt den Zugang zu und sagte "den dürfen sie ziehen, wenn die Physiotherapeuten mit mir fertig sind, gehe ich heim" -
sie: "davon weiß ich nichts"
ich: *zur Tür zeigend* "das hat Herr Doktor gerade gesagt, fragen sie ihn"
sie: "na dann glaube ich Ihnen das, ich bringe Ihnen gleich das Frühstück"

Auf dem Frühstückstablett stand, wie konnte es anders sein, neben Brötchen und Marmelade auch eine Oxycodontablette und ein Pinnchen Lactulose, damit ich das Oxycodon überhaupt vertrage. Die Schwester wollte sehen, wie ich das nehme und wartete.
Ich sagte wieder "ich habe keine Schmerzen"
sie "aber sie müssen das nehmen, das kriegen hier alle, das machen wir immer so"
ich: "ich habe ein Medikament mit hierher gebracht, es heißt Arcoxia, das muss ich nehmen und das sollte ich heute früh kriegen, bringen Sie mir das noch? Das steht in meinem Behandlungsplan, dieses hier nicht"
sie: "wie heißt das? Arcoxia, davon weiß ich nichts"
innerlich verdrehte ich die Augen. "das hat der Arzt ausdrücklich verschrieben. Auf der Schachtel steht mein Name."
sie "warum sollen sie das nehmen?"
ich "das dient der Ossifikationsprophylaxe"
offenbar war sie beeindruckt, dass ich so ein kompliziertes Wort kenne und verstehe, sie versprach, nach dem Mittel zu suchen. Es dauerte nur 10 Minuten, da fand sie es auch.

Frühstück sei dank war ich danach fit und wollte nur noch eines: ins Bad, endlich Waschen, Haare kämmen, Zähneputzen. Die Schwester machte einen erkennbaren Bogen um mich, blieb aber dennoch freundlich.
Wie ich so am Waschbecken stand, kam die Physiotherapeutin, freute sich nen Keks dass ich schon auf war, zeigte mir kurz, wie man korrekt auf Krücken läuft und entließ mich.

Herr Zimmermann rief an und fragte, was er mich holen dürfte. Die Schwester hörte das mit und sagte "sagen Sie, das geht sofort, ich mache Ihre Sachen schnell fertig" ich entgegnete, dass ich ruhig warten könne denn sie hatte viel zu tun. Aber offenbar freute sie sich darauf, mich renitente Tablettenverweigerin los zu werden. Ich bat sie also, meine Tabletten zu bringen und meinte damit die Medikamente, die ich mitgebracht habe und die ich nehmen musste. Also das Gerinnungsmittel und das NSAID.

Zurück kam sie mit 2 Dosetts in denen je 7 Tabletten lagen. Je 3 längliche Weiße und morgens noch ein Magenschutz. Ich fragte sie, was das sei. Sie sagte, das sei ein Schmerzmittel. Ich sagte mir *Laterne, bleib nett, die Dame hat gerade furchtbar Stress* und sagte "ich brauche noch das NSAID Arcoxia und das Gerinnungsmittel. Sie haben beide Schachteln bei sich, es steht mein Name drauf. Ich brauche die ganzen Schachteln, die muss ich mehr als zwei Tage nehmen." 
Sie sah mich irritiert an. Ich sagte "diese Mittel muss ich nehmen wegen meiner Gerinnungsstörung und dass nix verknöchert. Es ist Wochenende, ich kriege auch nicht so schnell ein neues Rezept her und ich muss in 4 Stunden die nächste Tablette nehmen"
Sie versprach zu suchen und ging ins Stationszimmer. Ich krückte hinterher um die Schachteln, falls ich sie sehe, zu bestätigen. Sie fand in der 3. durchsuchten Schublade die eine mit dem NSAID. Dann zog sie blind weitere Schubladen auf und verzweifelte langsam hörbar. Der Pflegeschüler betrat den Raum und sie fragte ihn, wo mein Medikament sei. Sie hatte in den letzten 2 Minuten schon wieder vergessen, um welches Medikament es überhaupt ging. Ich nannte ihm den Namen, er griff in einen Schrank und traf direkt ins Schwarze.

Schnell verließen wir die Station und ich zahlte 20€ Gebühren für nicht mal 24 Stunden Aufenthalt.
Zuhause entsorgten wir als Erstes die unbeschrifteten Schmerzmedikamente. Ich hatte übrigens immer noch keine Schmerzen. In den letzten 2 Jahren hat mir die Ursache der OP deutlich stärkere Schmerzen bereitet als das, was 18 Stunden postOP davon übrig blieb. Und da hatte ich nie Schmerzmittel genommen.

Ich fürchte, an der Opiatepidemie ist was dran. Wenn ich sowas schon hingestellt kriege mit der Begründung "Sicher kriegen Sie gleich Schmerzen" und "das machen wir hier immer so, das kriegen alle frisch Operierten" dann läuft doch was schief, oder?

Dienstag, 13. März 2018

Humpelstielzchen

Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Humpelstielzchen heiß...

Seit letzter Woche bin ich auch Krücken unterwegs. Auf zweien auch noch um dann wirklich vollständig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Das linke Bein darf ich derzeit mit 20kg belasten. Das ist mehr als ich erwartet habe und mehr als ich im Stand in den letzten zwei Jahren belastet habe.

Gott sei Dank beweist mein Körper dieses Mal echt super Heilfleisch und ich bin nahezu schmerzfrei, auf jeden Fall schmerzfreier, als ich die letzten zwei Jahre war. Von daher war die Entscheidung für die OP die Richtige. Jetzt muss ich nur wieder ganz auf die (eigenen) Beine kommen, dann gehts wieder rund.

Am Wochenende dürfte ich schon wieder Radfahren. Also im ersten Gang oder so. Aber: ich darf. Schön, oder? Mein Physiotherapeut wird sich freuen, wenn ich ihn nächste Woche besuche.

Donnerstag, 8. März 2018

Weltfrauentag

Heute ist also Weltfrauentag, entnehme ich unserem wöchentlichen Ratschblättchen*

Das hat es auf die Titelseite geschafft, inklusive Fortsetzung auf Seite 4. Thema:

17 Ungerechtigkeiten im Leben einer Frau

Herr Soulweepr würde jetzt sagen, 
ich befände mich in aufgeräumter Grundstimmung. 
Vielleicht hat er da Recht. 

Ich nehme das mal auseinander:

1. Frauen verdienen im Schnitt 22% weniger als Männer. Bei gleicher Qualifikation und Arbeit ca 7%. 
Aha. Also doch nur 7% - klingt halt nicht so reißereisch wie 22%.

2. Männer beanspruchen ca 80% der Redezeit in Konferenzen. Außerdem unterbrechen sie Frauen 5x so häufig wie umgekehrt.
Was mir für diese Zahlen fehlt ist der Referenzwert: wie viele Männer und Frauen sitzen denn in den Konferenzen und haben diese Frauen da überhaupt Anspruch zu reden oder sind sie "nur" Protokollantinnen?

3. Männer kommen beim Sex zu 95% zum Höhepunkt, Frauen nur zu 69%. Das hängt damit zusammen, dass manche Männer unter Sex nur Penetration verstehen und das - für die Frau sehr wichtige Vorspiel - als überflüssig empfinden. 
Welche Feministin hat eigentlich diesen Artikel geschrieben? Als Nächstes beschwert sie sich über Pauschalisierungen? Ja es ist ungerecht, dass Frauen weniger häufig zum Höhepunkt kommen als Männer, das hat aber viele Gründe und liegt nicht ausschließlich an ihrem Geschlecht. Übrigens gibt es auch Männer, die nicht jedesmal kommen wollen oder können. Aber bei denen will man ja immer gleich herumdoktorn und es pathologisieren. Ich vermute, dass es da eine nicht unerhebliche Dunkelziffer gibt.

4. Frauen erhalten im Schnitt 53% weniger Rente
Kein Wort davon, woran das liegt. Sicher an der Ungerechtigkeit der Ämter, die viel lieber Männern Rente auszahlen als Frauen. Right?

5. Frauen frieren schneller. Statistisch gesehen besteht der weibliche Körper zu 25% aus Muskeln und zu 25% aus Fett. Fett kann Wärme zwar isolieren, aber nicht herstellen. Weil der männliche Körper zu 40% aus Muskeln besteht, frieren Männer seltener. 
Dazu hatte ich auch schon mal was geschrieben.

6. Eine Studie der "Warsaw School of Economics" hat bewiesen: Männer finden intelligente Frauen weniger Attraktiv. Umgekehrt können Männer ihre dicken Bäuche bei Frauen mit Intelligenz ausgleichen. 
Aha. Nun... ich bin ja ein Verfechter des "sich riechen könnens" und da gibts tatsächlich sowas wie Anziehungskraft auf den ersten Riecher. Wir alle haben nämlich das normalerweise voll funktionsfähige Jacobson Organ oder auch Organon vomeronasale, was Pheromone wahrnimmt und noch vor dem ersten Satz den man sagt, Botschaften an das Gegenüber sendet.
Übrigens wurde diese oben erwähnte Studie beim Speeddating von 500 Teilnehmern gemacht. Wie viel man über die Intelligenz in 4 Minuten aussagen kann, lasse ich jetzt mal offen.

7. Frauen besetzen seltener Führungspositionen. 13% der Männer haben eine leitende Funktion, aber nur 7% der Frauen. 
Mal abgesehen davon, dass ich mich frage wer die restlichen 93% bzw 87% sind, ist das ein Dauerthema in den Medien. ICH finde, dass Führungspositionen nach Können vergeben werden sollten, unabhängig vom Geschlecht.

8. 40% der Frauen bei uns haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren, so der Bundesverband der Frauenberatungsstelle und Frauennotrufe. 
Das ist schrecklich. Für Männer gibt es leider weniger verlässliche Zahlen. Denn die schämen sich, darüber zu sprechen. Immer noch ist in der Gesellschaft das Denken verankert, dass Männer das starke Geschlecht sind. Da sie statistisch mehr Muskelmasse haben (s. 5.) ist das auch nicht komplett falsch. Statt dass man da aber die Geschlechterunterscheidung bedient, sollte man das Thema (häusliche) Gewalt doch mal ganzheitlich angehen, oder?
Und warum wird hier eigentlich erst von ab 16jährigen gesprochen? Zählt Gewalt gegen Kinder nicht?
Spielen wir doch mal ein Spiel: sucht doch mal bitte Sorgentelefonnummern, Nummern gegen Kummer und deren Homepages etc. zum Thema häusliche Gewalt raus und schaut dann, wie die Hilfeangebote und Ratschläge aussehen. Ich finde es erschütternd, wie die meisten Beiträge schon grundsätzlich davon ausgehen, dass die Gewalt von Männern oder Vätern ausgeht während Frauen als Täterinnen selten adressiert werden. Ich bin kein Freund davon, sämtliche Geschlechtesbezeichnungen in Texten zu gendern, aber es ist das eine ob ich schreibe "Täter" und den Rest des Satzes so formuliere, dass beide Geschlechter gemeint sein können oder ob ich speziell die Männer als Täter adressiere und die Frauen als Opfer adressiere.

9. Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, insbesondere Mütter: Bei 25- bis 54-jährigen mit Kindern in Schule oder Ausbildung sind es 62%. Zum Vergleich: In Frankreich liegt der Anteil nur bei 26%.
Das deutsche Schul- und Kindergartensystem setze ich als bekannt voraus, auch die Problematiken. Aber schauen wir doch mal nach Frankreich: Dort gibt es die Vorschulen für die 3-6jährigen, die (bis auf den Mittwoch) ein Ganztagesangebot sind. Mit anderen Worten: von 8:30 bis 16:30 sind die Kinder in der Vorschule, wer aus beruflichen Gründen dann noch nicht sein Kind selbst betreuen kann, kann eine Betreuung darüber hinaus buchen. Auch die Schulen sind Ganztageseinrichtungen mit ggf. einem darüberhinausgehenden Betreuungsangebot.
Ich kenne übrigens einige Mütter, die den Kindern zuliebe zuhause bleiben WOLLEN weil sie sie selbst betreuen wollen. Auch sie gehören zu den 62% der Teilzeitarbeitenden. Ist es auch dann ungerecht, wenn es gewollt wird?
Äpfel. Birnen. Und alle über einen Kamm.

10. Frauen rasieren sich (freiwillig) die Beine - auch weil 75% der Männer den Wildwuchs abtörnend finden. 
Na was denn nu? Tun sies freiwillig oder weil Männer das abtörnend finden?

11. Die Haut eines Mannes ist bis zu 0,2mm dicker. Sie ist auch robuster und straffer. Das liegt am Aufbau der Kollagenfasern, die bei Männern besser vernetzt sind. 
Da konnte ich jetzt auf die Schnelle weder Quellen noch Beweise dafür oder dagegen finden (bitte mal in den Kommentaren posten).
Ich möchte aber kurz zu bedenken geben, dass Frauen tendenziell mehr Cremes benutzen. Dies nicht, damit die Haut härter und widerstandsfähiger ist.
Männer hingegen arbeiten nach wie vor tendenziell mehr in Berufen mit körperlicher Arbeit und entwickeln somit eher Hornhäute und Schwielen an den Händen - etwas was eine Frau schnell wegpflegen würde, sofern es sie stört. Ich persönlich habe meine Schwielen eingecremt damit sie nicht aufbrechen und harte, kratzige Kanten entstehen.

12. Männer können durch ein regelmäßiges Krafttraining schneller Muskeln aufbauen und Fett abbauen als Frauen.
Hmm, auch da fehlen mir gerade zitierfähige Quellen dafür oder dagegen.
Aus der Tiertrainingsbranche kann ich sagen, dass wir Trainer da keinen Unterschied machen, ob wir nun Stute, Hengst, Wallach bzw Rüde oder Hündin trainieren. Für Menschenfrauen entdecke ich vor allem deshalb andere Trainingspläne, weil Frauen andere Körperregionen gezielter trainieren wollen als Männer. Ihre individuellen Prioritäten sind oft anders. Frauen möchte ja meist gern das vordere, obere, doppelt angelegte Fettgewebe behalten und dennoch einen flachen Bauch haben. Da muss man etwas vorsichtiger und gezielter ran täte ich sagen. Aber was Menschen betrifft, bin ich Laie.

13. Die weibliche Harnröhre misst im Durchschnitt 3-5cm, die männliche ist mit 20-25cm fünfmal so lang. Aufgrund der längeren Harnröhre dringen Bakterien schwerer in die Harnwege ein und Harnwegsinfektionen trten bei Männern seltener auf als bei Frauen. 
Tja nun, dafür müssen wir Mädels keinen Penis mit uns rumschleppen, der uns, samt seiner zwei Kumpels, im Sommer an der Oberschenkelinnenseite klebt. Irgendwas ist ja immer. Ich persönlich kann die Zahl der Harnwegsinfekte meines Lebens an einem Finger abzählen. Übrigens ist ein Harnwegsinfekt bei Männern deutlich schlimmer als bei Frauen. Frauen bekommen ein Antibiotikum und gut ist, Männer bekommen das zwar auch, müssen aber dann deutlich häufiger zu Kontrollen, obs auch wirklich weg ist/besser wird.

14. Ein Jahr nach Ausbildungsende verdienen Frauen durchschnittlich 14% weniger als Männer. 
Das ist bedauerlich, sehr. Ich bin für eine leistungsgerechte Bezahlung ohne aufs Geschlecht zu achten.

15. Ein Mann mit grauen Schläfen wirkt erfahren und kompetent. Grau gesträhntes Haar bei einer Frau gilt oft als unattraktiv. 
Moahh.... "wirkt..." "gilt oft" ... wir bemerken alle die schwammigen Formulierungen, oder?
Es liegt doch an der persönlichen Eitelkeit eines jeden, ob er mit seiner Haarfarbe zufrieden ist. Zufriedenheit macht übrigens sexy.

16. Mit den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel. Wasser und Fettgehalt der Haut nehmen ab. Die abnehmende Produktion von Kollagenen und Elastin sorgt für einen Verlust an Straffheit und Elastizität. Die Haut verliert ihr pralles Aussehen und das jugendliche Strahlen. 
Ich sehe noch nicht, warum das eine Ungerechtigkeit ist, die Frauen betrifft. Auch Männer altern, auch Männer bekommen Falten.

17. Frauen arbeiten häufiger in Berufen oder Branchen, in denen die Löhne niedrig sind. Z.B. sind 85% aller Reinigungskräfte weiblich.
Das mag sein. Aber das sind in der Regel persönliche Entscheidungen der Frauen, in diesen Berufen zu arbeiten. Manchmal fühlen sie sich qua (fehlender) Ausbildung gezwungen, manchmal durch Kinder, die ihnen nicht so flexible Arbeitszeiten gönnen. Fakt ist, dass man in den Beruf der Reinigungskraft als Quereinsteiger reinkommt, damit ist es leicht, diesen Job zu bekommen. Ich habe auch schon geputzt und es war nicht der schlechteste Job meines Lebens. Auch nicht der am schlechtesten Bezahlte. Übrigens.
Dem Reinigungspersonal sollte man viel mehr Wertschätzung entgegenbringen. Auch monetär.
 *) Südfinder Oberschwaben, 7.3.2018

*****
In meiner Abizeitung wurde ich als "Stufenemanze" bezeichnet und fühlte mich missverstanden.
Ich bin dafür, dass Frauen so behandelt werden wie Männer, was Arbeit und Einkommen betrifft und einige andere Dinge. Ich bin aber auch dafür, dass Männer so behandelt werden wie Frauen.
Es darf nicht sein, dass man "häusliche Gewalt" googelt und nach Wikipedia und der Polizeiberatung dann erstmal nur Angebote für Gewalt gegen Frauen findet. Gewalt gegen Männer findet statt und dessen Bagatellisierung fängt da an, wo jemand, egal ob Mann oder Frau, darüber die Nase rümpft und sagt "warum wehrt der sich nicht, ist doch ein Mann?"
Seit vielen Generationen bringen Eltern ihren Kindern bei: "Frauen schlägt man nicht" und dann wundern wir uns darüber, dass das auch das Wehren miteinschließt?
Mädchen hingegen wird beigebracht, sich immer und gleich zu wehren, sich nichts gefallen zu lassen, notfalls körperlich wenn sie sich bedroht fühlen. (was in ihrem eigenen Ermessen liegt). Da läuft doch etwas schief, nicht?
Können wir nicht alle gewaltfrei leben? Statt uns aufzuregen, tief durchatmen? Jeden Menschen zu respektieren?
Ich bin ja ein durch und durch empathischer Mensch und auch meine Geschwister sind mit einer großen Wertschätzung und Hilfsbereitschaft anderen Menschen gegenüber gesegnet. Ich fragte mal meine Eltern, was ihnen in der Erziehung wichtig war. Zitat: "wir haben darauf geachtet, nie vor euch Kindern schlecht über andere Menschen zu reden. Egal ob der Nachbar oder ein Politiker."

Es gibt Unterschiede zwischen den Geschlechtern und sie lassen sich nicht leugnen. Ein Mädchen, was ausschließlich "geschlechtsneutral" erzogen wird, deren Eltern alle Arten von Spielzeug anbieten, die dem Kinde Farben anziehen, die nicht eindeutig aufs Geschlecht schließen lassen, sie spielen trotzdem gern mit Puppen, sie ziehen sich trotzdem gern rosa an und finden die Eiskönigin toll.
Oft spielen übrigens auch Jungs mit Puppen, aber wie viele Eltern habt ihr schon erlebt, die mit ihrem Sohn und einem Puppenwagen einen Spaziergang machen? Viele Eltern, besonders Väter, erlauben auch im Jahre 2018 ihren Söhnen nicht, mit Puppen zu spielen aus Angst, sie könnten verweichlichen oder gar schwul werden. (ich lasse das mal so stehen, sonst ist das einen eigenen Post wert)

Es wäre falsch, sämtliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu leugnen. Sie sind nunmal da und es ist auch gut so.

Falsch ist es aber auch, Männern Dinge vorzuwerfen, an denen sie nichts ändern können. Ja es ist schade, dass wir Frauen uns nicht einfach an den Busch stellen und im Stehen pinkeln können. Aber müssen wir daraus den Männern einen Vorwurf drehen?
Ja es ist schade, dass Frauen bei gleicher Arbeit und Leistung schlechter bezahlt werden - aber bringen uns Vorwürfe da weiter oder sollten wir überlegen, woran das liegt und wie wir das ändern können? Haben wir vielleicht einfach schlecht verhandelt mit dem Chef?
Wollen wir wirklich in allen Punkten gleichberechtigt werden oder ist es okay für uns, dass Männer tendenziell mehr "Drecksarbeit" machen als wir Frauen? Und sollten wir das nicht auch wertschätzen, so wie wir Frauen für unsere Arbeit gewertschätzt werden wollen?

Und übrigens:
Ich hätte das Wort "Fotze" nicht gewählt, das mag ich nicht.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Weltfrauentag und übrigens, falls es in keiner Zeitung steht:
Am 3. November ist Weltmännertag
Am 14. November ist Schnitzel-und-Blowjob-Tag

Dienstag, 6. März 2018

Liebhaberstück

Zwei gebrochene Achsen.

(Wieder)aufbau hinten.

Wäre es ein Auto, man würde sich gut überlegen ob man all die Arbeit reinsteckt, es über den nächsten Tüv zu kriegen. Es ist aber kein Auto und so versuche ich zu retten, was zu retten ist.

Mittwoch, 28. Februar 2018

Nicht mal Vollmond

Mehrmals werde ich wach. Der geliebte Mensch an meiner Seite hat die Decke am distalsten Ende des Körpers um seine Füße gewickelt, meine Füße kriegen nur Wärme, wenn sie auf seinen drauf liegen.
Der Mond scheint so hell durchs Fenster hinein, dass er mich blendet und so weckt. Ich habe das Gefühl, jemand hat einen Flutlichtstrahler auf unserem Dach montiert.

Es hat -15 Grad und ich habe den ersten Wecker überhört. Beim zweiten Wecker stehe ich mitnichten auf, denn Teile des Herrn Zimmermann stehen bereits und erfreuen sich meiner Lippen und Hände. Also sorgen wir für Freude und erst später für Kaffee. Das Frühstück wird im Turbotempo runter geschlungen.

Samstag, 24. Februar 2018

endlich egal

Lange hat es gedauert und ganz durch ist die Sache vermutlich noch nicht aber inzwischen ist es mir halbwegs egal, was die ehemals Beste so treibt.

Ich stalke sie nicht mehr bei Twitter und ich wundere mich, dass sie noch meine seltenen WA-Statussis anschaut.

Während ich recht entspannt feststelle, wie wenig mich ihr Name in der Liste berührt, sehe ich einen anderen Namen. Von einer anderen Person, mit der ich vor Jahren befreundet war. Die dann aber, obwohl wir Nachbarinnen waren, den Kontakt zu mir abbrach und mir auf meine Nachrichten nicht mehr antwortete. Das ist locker 4 Jahre her und ich habe damals überlegt, was ich falsch gemacht habe. Das einzige, was hätte passiert sein können war, dass ich vielleicht ihren Geburtstag vergessen hatte. Als mir der Gedanke kam, war das leider nicht mehr nachvollziehbar. Das war noch vor Whatsapp und gespeicherten Gesprächsverläufen. Umso mehr wundert mich, dass sie meine Nummer noch hat. Ich hätte sie konsequenter eingeschätzt. Aber vielleicht hat sie ebenso viele Karteileichen in ihrem Telefonbuch wie ich.

Während mein Telefonbuch über 100 Einträge zählt, gibts Menschen die räumen das regelmäßig auf. Jonas war so einer. Dessen Telefonbuch umfasste keine 15 Personen, gut die Hälfte davon war seine Familie. Also der Teil den er mochte, den restlichen Teil hat er auch gelöscht. Das fand ich damals schon ziemlich schräg aber ich war ja mächtig blind verliebt und nahm das so als Eigenart hin.

Er ist übrigens nicht mehr in meinem Telefonbuch. Allerdings ist seine Nummer eine auf meiner Blockliste.

Donnerstag, 22. Februar 2018

Folter, freiwillig.

Er bohrt seine Finger unmittelbar hinter den Rand meines Beckenkamms. Schmerz lässt mich die Luft anhalten, mein ganzer Körper ist bis zum Zerreißen gespannt. Ich kann nicht atmen, will loslassen, doch es geht nicht. Es ist der schlimmste Schmerz an den ich mich erinnern kann. Schlimmer als jeder andere Schmerz. Nur mühsam unterdrücke ich einen Schrei während er ungerührt weiter in diese Schmerzpunkte hinein geht und mein Bein dabei schüttelt.

"Atmen Süße, einfach weiter atmen, entspann dich." Ich unterdrücke Flüche und Schimpfwörter und versuche den Schmerz zuzulassen, in ihn hinein zu atmen. Den Release zu unterstützen. Heute gelingt es mir nicht.